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Nachruf

Nachruf

Bruno M. Kübler (1945–2023)
Der vorliegende Kommentar hat seinen Gründungsherausgeber und Spiritus Rektor verloren. Wir trauern zusammen mit allen Autoren und Lesern des Werkes um Bruno M. Kübler, der am 13. November 2023 im Alter von 78 Jahren in seiner neuen Heimat Dresden verstorben ist. Er hinterlässt eine schmerzliche Lücke.
Bruno M. Kübler war in vielfältiger Hinsicht eine beeindruckende Persönlichkeit. Es ist sicherlich sehr selten, dass eine Person zugleich als Verleger und Autor, als Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter, als Initiator neuer Entwicklungen und Herausgeber führender Werke sowie als Leiter anspruchsvoller Arbeitskreise größte Erfolge aufzuweisen hat.
Der RWS-Kommentar KPB (hrsg. von Prütting/Bork/Jacoby) verdankt seine Entstehung dem Inkrafttreten der neuen Insolvenzordnung am 1.1.1999. Die damaligen Herausgeber Kübler und Prütting waren sich einig, das neue Recht solle von einem umfassenden Kommentar begleitet werden, der noch vor dem 1.1.1999 auf dem Markt sein sollte. Seit 1995 wurde daran gearbeitet und im Oktober 1998 kam das Werk tatsächlich auf den Markt.
Der höchst erfolgreiche Lebensweg von Bruno M. Kübler war schon seit der Schulzeit vorgezeichnet. Das glänzende Abitur absolvierte er mit 17 Jahren. Es folgte der Abschluss eines erfolgreichen Jurastudiums nach sieben Semestern im Alter von 21 Jahren, danach Promotion und Assessor mit 25 Jahren. Mit 27 Jahren war er Rechtsanwalt am OLG, was damals einer eigenen Zulassung bedurfte. Im gleichen Jahr begann seine Karriere als Insolvenzverwalter. Am legendären Vergleichsverfahren über das Vermögen der Herstatt-Bank war er als Mitglied des Gläubigerbeirats beteiligt. Mit 31 Jahren gründete Bruno M. Kübler den Verlag Kommunikationsforum – Recht, Wirtschaft, Steuern (RWS-Verlag). Im Jahre 1980 hob er das Flaggschiff des Verlags, die Zeitschrift ZIP (damals Zeitschrift für die Insolvenzpraxis) aus der Taufe. Seither ist er in vielfacher Weise als Wissenschaftler und Praktiker tätig gewesen und hat immer wieder besondere Anregungen an die Insolvenzpraxis herangetragen. Mit Foren und Insolvenztagungen, später auch zum Gesellschafts- und Bankrecht, hat er den Austausch von Wissenschaft und Praxis intensiv gefördert.
Die Persönlichkeit von Bruno M. Kübler wäre nicht ausreichend beleuchtet, wenn man sein vielfältiges Engagement als Förderer von Kunst und Musik unerwähnt ließe. Seine Großzügigkeit als Mäzen war bewundernswert. Im Jahre 2015 wurde ihm von seinen Freunden und Kollegen eine im Beck-Verlag erschienene umfangreiche Festschrift mit 69 Beiträgen dargebracht, mit der zugleich seine Person und sein Lebenswerk gewürdigt wurden. Das darin enthaltene Schriftenverzeichnis umfasste schon damals 85 Beiträge.
Zu den wohl dramatischsten Ereignissen seines Berufslebens gehört das Verfahren zum anwaltlichen Standesrecht, das am 14. Juli 1987 zu den legendären Entscheidungen des BVerfG (BVerfGE 76, 171) führte und das gesamte anwaltliche Berufsrecht auf eine vollkommen neue Basis stellte. Aufgrund des Datums (14.7.) hat die Entscheidung Eingang in die juristische Literatur unter dem Signum „Bastille-Entscheidungen“ gefunden.
Bruno M. Kübler war ein Mensch mit vielfältigen Begabungen und Vorzügen, aber auch mit Ecken und Kanten. Er war ein Macher mit einem vielschichtigen Charakter. Seine Überzeugungen vertrat er durchaus offensiv und selbstbewusst. Das hat ihm nicht nur Freunde geschaffen. Sein Gefühl für Probleme und deren Lösung sowie sein Gestaltungswille haben ihn stets vorwärts getragen. Seine Schaffenskraft und seine zupackende Art waren legendär. Er gehört zu den Begründern eines modernen Restrukturierungs- und Insolvenzrechts.
Wissenschaft und Praxis verlieren mit ihm eine herausragende Persönlichkeit. In seinen Werken und nicht zuletzt in diesem Kommentar wird er weiterleben.
Hanns Prütting
Reinhard Bork
Florian Jacoby

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