Kommentar
RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG
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978-3-8145-8700-4
Prütting/Bork/Jacoby (Hrsg.), KPB – Kommentar zur Insolvenzordnung
2019
§ 190
Berücksichtigung absonderungsberechtigter Gläubiger
(1) 1Ein Gläubiger, der zur abgesonderten Befriedigung berechtigt ist, hat spätestens innerhalb der in § 189 Abs. 1 vorgesehenen Ausschlussfrist dem Insolvenzverwalter nachzuweisen, dass und für welchen Betrag er auf abgesonderte Befriedigung verzichtet hat oder bei ihr ausgefallen ist. 2Wird der Nachweis nicht rechtzeitig geführt, so wird die Forderung bei der Verteilung nicht berücksichtigt.
(2) 1Zur Berücksichtigung bei einer Abschlagsverteilung genügt es, wenn der Gläubiger spätestens innerhalb der Ausschlussfrist dem Verwalter nachweist, dass die Verwertung des Gegenstands betrieben wird, an dem das Absonderungsrecht besteht, und den Betrag des mutmaßlichen Ausfalls glaubhaft macht. 2In diesem Fall wird der auf die Forderung entfallende Anteil bei der Verteilung zurückbehalten. 3Sind die Voraussetzungen des Absatzes 1 bei der Schlussverteilung nicht erfüllt, so wird der zurückbehaltene Anteil für die Schlussverteilung frei.
(3) 1Ist nur der Verwalter zur Verwertung des Gegenstands berechtigt, an dem das Absonderungsrecht besteht, so sind die Absätze 1 und 2 nicht anzuwenden. 2Bei einer Abschlagsverteilung hat der Verwalter, wenn er den Gegenstand noch nicht verwertet hat, den Ausfall des Gläubigers zu schätzen und den auf die Forderung entfallenden Anteil zurückzubehalten.
Literatur: Henckel, Die letzten Vorrechte im Insolvenzverfahren, in: Festschrift Uhlenbruck, 2000, S. 10; Holzer, Grundzüge des Verteilungsverfahrens nach der Insolvenzordnung, InsbürO 2011, 82; Mandlik, Feststellungsvermerk bei Ausfallforderungen im Konkurs, Rpfleger 1980, 143.
Übersicht
I. Zweck der Vorschrift II. Berücksichtigung bei Schluss- und Nachtragsverteilung 1. Allgemeines 2. Ausschlussfrist 3. Nachweise 4. Rechtsfolge III. Berücksichtigung bei Abschlagsverteilungen 1. Allgemeines 2. Ausschlussfrist 3. Glaubhaftmachung des mutmaßlichen Ausfalls 4. Rechtsfolge IV. Verwertung durch den InsolvenzverwalterDer Inhalt dieses Beitrags ist nicht frei verfügbar.
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