Kommentar
RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG
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978-3-8145-8700-4
Prütting/Bork/Jacoby (Hrsg.), KPB – Kommentar zur Insolvenzordnung
2020
Artikel 34
Verfahrenseröffnung
1Ist durch ein Gericht eines Mitgliedstaats ein Hauptinsolvenzverfahren eröffnet worden, das in einem anderen Mitgliedstaat anerkannt worden ist, kann ein nach Artikel 3 Absatz 2 zuständiges Gericht dieses anderen Mitgliedstaats nach Maßgabe der Vorschriften dieses Kapitels ein Sekundärinsolvenzverfahren eröffnen. 2War es für das Hauptinsolvenzverfahren erforderlich, dass der Schuldner insolvent ist, so wird die Insolvenz des Schuldners in dem Mitgliedstaat, in dem ein Sekundärinsolvenzverfahren eröffnet werden kann, nicht erneut geprüft. 3Die Wirkungen des Sekundärinsolvenzverfahrens sind auf das Vermögen des Schuldners beschränkt, das im Hoheitsgebiet des Mitgliedstaats belegen ist, in dem dieses Verfahren eröffnet wurde.
Literatur: Balz, Das neue Europäische Insolvenzübereinkommen, ZIP 1996, 948; Beck, Die Konkurrenz zwischen Haupt- und Sekundärinsolvenzverfahren bei Vermögen in Drittstaaten, in: Festschrift Kübler, 2015, S. 23; ders., Verteilungsfragen zwischen Haupt- und Sekundärinsolvenzverfahren nach der EuInsVO, NZI 2006, 609; Bierbach, Wettlauf der Gläubiger um den Insolvenzgerichtsstand – Anfechtungsbefugnisse des Insolvenzverwalters nach Art. 18 Abs. 2 Satz 2 EuInsVO, ZIP 2008, 2203; Blersch, Masseverbindlichkeiten im Spannungsfeld zwischen Haupt- und Sekundärinsolvenzverfahren – Welche Masse haftet? – Eine aktuelle Bestandsaufnahme, in: Festschrift Pannen, 2017, S. 125; Duursma-Kepplinger, Einfluss der Eröffnung eines Sekundärinsolvenzverfahrens auf die Befriedigung von zuvor begründeten Masseverbindlichkeiten, ZIP 2007, 752; Ehricke, Das Verhältnis des Hauptinsolvenzverwalters zum Sekundärinsolvenzverwalter bei grenzüberschreitenden Insolvenzen nach der EuInsVO, ZIP 2005, 1104; Eidenmüller, Der Markt für internationale Konzerninsolvenzen: Zuständigkeitskonflikte unter der EuInsVO, NJW 2004, 3455; Fehrenbach, Insolvenzanfechtung in grenzüberschreitenden Insolvenzverfahren bei Verfahrenspluralität, NZI 2015, 157; ders., Haupt- und Sekundärinsolvenzverfahren, 2014; Fritz/Bähr, Die Europäische Verordnung über Insolvenzverfahren – Herausforderungen an Gerichte und Insolvenzverwalter, DZWIR 2001, 221; Geroldinger, Verfahrenskoordination im Europäischen Insolvenzrecht, 2010; Hübler, Aktuelles Europäisches und Internationales Insolvenzrecht, NZI 2015, 118; Leithaus/Lange, Wer haftet für die Kosten des Sekundärinsolvenzverfahrens (Art. 27 ff. EuInsVO), in: Festschrift Vallender, 2015, S. 333; Lüke, Das europäische Internationale Insolvenzrecht, ZZP 111 (1998), 275; Madaus, Gläubigerrechte bei ausländischen Sanierungsverfahren über inländische Tochtergesellschaften im Anwendungsbereich der EuInsVO, GPR 2013, 169; Mankowski, Klärung von Grundfragen des europäischen Internationalen Insolvenzrechts durch die Eurofood-Entscheidung?, BB 2006, 1753; Meyer-Löwy/Poertzgen, Eigenverwaltung (§§ 270 ff. InsO) löst Kompetenzkonflikt nach der EuInsVO, ZInsO 2004, 195; Niggemann/Blenske, Die Auswirkungen der Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 auf den deutsch-französischen Rechtsverkehr, NZI 2003, 471; Paulus, Verschuldung, Haftung, Vollstreckung, Insolvenz, in: Festschrift Kreft, 2004, S. 469; Pogacar, Rechte und Pflichten des Hauptverwalters im Sekundärverfahren, NZI 2011, 46; Reichelt, Die Anerkennung ausländischer Sekundärinsolvenzverfahren nach dem deutschen Internationalen Insolvenzrecht am Beispiel der Schweiz, ZIP 2017, 2389; Reinhart, Die Bedeutung der EuInsVO im InsolInsolvenzeröffnungsverfahrenvenzeröffnungsverfahren – Besonderheiten paralleler Eröffnungsverfahren, NZI 2009, 201; Sabel, Hauptsitz als Niederlassung im Sinne der EuInsVO, NZI 2004, 126; Smid, Judikatur zum internationalen Insolvenzrecht, DZWIR 2004, 397; Thole/Swierczok, Der Kommissionsvorschlag zur Reform der Europäischen Insolvenzverordnung, ZIP 2013, 550; Undritz, Sekundärinsolvenzverfahren nach der Europäischen Insolvenzverordnung, in: Festschrift Vallender, 2015, S. 745; Virgós/Schmit, Report on the Convention on Insolvency Proceedings, 1996; Wenner, Die Reform der EuInsVO – Ein Verriss, ZIP 2017, 1137; Wimmer, Die Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 über Insolvenzverfahren, ZInsO 2001, 97; ders., Die Besonderheiten von Sekundärinsolvenzverfahren unter besonderer Berücksichtigung des Europäischen Insolvenzübereinkommens, ZIP 1998, 982.
Übersicht
I. Überblick II. Normzweck III. Charakter des Sekundärinsolvenzverfahrens IV. Die Eröffnung eines Sekundärinsolvenzverfahrens 1. Zuständiges Gericht 2. Antragsberechtigung 3. Eröffnung eines ausländischen Hauptinsolvenzverfahrens 4. Keine Zweitprüfung des Vorliegens eines Insolvenzgrundes a) Insolvenz als Voraussetzung für das Hauptinsolvenzverfahren b) Insolvenz keine Voraussetzung für das Hauptinsolvenzverfahren 5. Sonstige Eröffnungsvoraussetzungen V. Die territoriale Wirkung eines Sekundärinsolvenzverfahrens 1. Durchbrechung des Territorialitätsgrundsatzes 2. Aktivmasse 3. Passivmasse 4. Weitere Schnittmengen zwischen Haupt- und SekundärinsolvenzverfahrenDer Inhalt dieses Beitrags ist nicht frei verfügbar.
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