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Kemper – 40. Lfg. 05.2010 – EUINSVO Artikel 28 – Anwendbares Recht
RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG © RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG 978-3-8145-8700-4 Kübler/Prütting/Bork/Jacoby (Hrsg.), InsO: Kommentar zur Insolvenzordnung 2015 Artikel 28 Anwendbares Recht
Soweit diese Verordnung nichts anderes bestimmt, finden auf das Sekundärinsolvenzverfahren die Rechtsvorschriften des Mitgliedstaats Anwendung, in dessen Gebiet das Sekundärinsolvenzverfahren eröffnet worden ist.
Literatur: Balz, Die Besonderheiten von Sekundärinsolvenzverfahren unter besonderer Berücksichtigung des Europäischen Insolvenzübereinkommens, ZIP 1998, 982; ders., Das neue Europäische Insolvenzübereinkommen, ZIP 1996, 948; Virgos/Schmit, Erläuternder Bericht zu dem EU-Übereinkommen über Insolvenzverfahren, in: Stoll, Vorschläge und Gutachten zur Umsetzung des EU-Übereinkommens über Insolvenzverfahren im deutschen Recht, 1997, S. 32 (zit.: Erläuternder Bericht).
1
Art. 28 wiederholt den Grundsatz des Art. 4.1 Die Vorschrift legt fest, dass sich das Sekundärinsolvenzverfahren nach dem Recht des Staates der Verfahrenseröffnung richtet. Dieses Recht bestimmt daher grundsätzlich die Eröffnungsvoraussetzungen, die Bestellung und die Befugnisse des Verwalters und die Durchführung des Verfahrens. Auch die Wirkungen des Sekundärinsolvenzverfahrens auf das Vermögen des Schuldners richtet sich nach dem Recht des Eröffnungsstaats.2
2
Art. 28 gilt, „soweit die Verordnung nichts anderes bestimmt“. Sonderregelungen für Sekundärinsolvenzverfahren finden sich in Kapitel III insbesondere zum Insolvenzgrund (Art. 27), zum Antragsrecht (Art. 29) und zur Kooperation der Verwalter (Art. 31). Weitergehend gelten auch die Kollisionsregeln der Art. 5 ff, soweit sie auf das Sekundärinsolvenzverfahren passen.3 Die Vorschriften des Kapitels IV gelten sowohl für das Haupt- als auch für das Sekundärinsolvenzverfahren.4
3
Art. 28 gilt nicht für Partikularverfahren nach Art. 3 Abs. 4, da der Wortlaut insoweit abschließend ist.5 Für diese Verfahren gilt die Grundregel des Art. 4 unmittelbar.6
1
1)
Nr. 225 des Erläuternden Berichts, S. 32, 109 f; MünchKomm-Reinhart, InsO, 2. Aufl., Art. 28 EuInsVO Rz. 1.
2
2)
Balz, ZIP 1996, 948, 953.
3
3)
Duursma-Kepplinger, in: Duursma-Kepplinger/Duursma/Chalupsky, EuInsVO, Art. 28 Rz. 7 ff; differenziert MünchKomm-Reinhart, InsO, 2. Aufl., Art. 28 EuInsVO Rz. 5 ff.
4
4)
Ebenso für die Forderungsanmeldung Wimmer, ZIP 1998, 982, 987; dem folgend Duursma-Kepplinger, in: Duursma-Kepplinger/Duursma/Chalupsky, EuInsVO, Art. 28 Rz. 7.
5
5)
MünchKomm-Reinhart, InsO, 2. Aufl., Art. 28 EuInsVO Rz. 11; Duursma-Kepplinger, in: Duursma-Kepplinger/Duursma/Chalupsky, EuInsVO, Art. 28 Rz. 2; Paulus, EuInsVO, Art. 28 Rz. 2.
6
6)
KPB/Kemper, Art. 4 Rz. 7.

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