Klinikum Bad Bramstedt GmbH: Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu
• Amtsgericht Neumünster bestätigt den Insolvenzplan im Erörterungs- und Abstimmungstermin am 14. Oktober 2024
• Gläubigerversammlung nimmt Insolvenzplan an
• Neue Gesellschafterin wird IGP medical (Bad Bramstedt) GmbH
• Generalhandlungsbevollmächtige und Sachwalter zeigen sich zufrieden
Bad Bramstedt, 14. Oktober 2024 – Das Insolvenzverfahren des Klinikums Bad Bramstedt steht vor einem erfolgreichen Abschluss. Im Erörterungs- und Abstimmungstermin am Amtsgericht Neumünster hat die Gläubigerversammlung heute den Insolvenzplan angenommen. Auch das Gericht hat den Insolvenzplan im Anschluss bestätigt. Das Verfahren wird somit voraussichtlich Ende Oktober beendet werden können.
Das Haus geht damit wieder in den Regelbetrieb wie vor dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung über. Im nächsten Schritt folgt nun die weitere Umsetzung der im Insolvenzplan festgeschriebenen Maßnahmen, um sich langfristig wirtschaftlich stabil aufzustellen und für die weiterhin bestehenden strukturellen Herausforderungen in der Krankenhauslandschaft zu wappnen.
Im Rahmen des Verfahrens konnten alle Arbeitsplätze sowie Unternehmensbereiche erhalten werden. Mit Rechtskraft des Insolvenzplans wird die IGP medical (Bad Bramstedt) GmbH neue Gesellschafterin der Klinikum Bad Bramstedt GmbH.
Das Klinikum Bad Bramstedt wurde von erfahrenen Sanierungsexperten durch das Verfahren begleitet. Generalhandlungsbevollmächtigte waren Dr. Rainer Eckert und Michael Schütte von ECKERT Rechtsanwälte. Als Sachwalter begleitete Stefan Denkhaus, Partner der Kanzlei BRL das Verfahren.
Dr. Rainer Eckert kommentiert die Planbestätigung des Gerichts: „Das Verfahren war notwendig und richtig, um gezielt Handlungsschritte für die wirtschaftliche Neuaufstellung des Klinikums Bad Bramstedt zu erarbeiten. Durch die gute und konstruktive Zusammenarbeit konnten wir in der IGP medical (Bad Bramstedt) GmbH eine neue Gesellschafterin finden und sämtliche Arbeitsplätze und Unternehmensbereiche erhalten.“ Michael Schütte ergänzt: „Dass auf die Fortführung des Klinik- und Rehabetriebs für die Dauer von über einem Jahr seit Insolvenzeröffnung nun die Zustimmung der Gläubigerversammlung zum Insolvenzplan folgt, freut mich sehr und ist dem Engagement der Mitarbeiter und der Kompromissbereitschaft sämtlicher Verfahrensbeteiligten zu verdanken.“
Sachwalter Stefan Denkhaus führt weiter aus: „Die Bestätigung des Insolvenzplans durch das Gericht ist ein doppelter Erfolg: Für die Gläubiger konnte eine faire Lösung gefunden und damit Rechtssicherheit geschaffen werden, für die Region bedeutet die erfolgreiche Sanierung des Klinikums Bad Bramstedt nun hoffentlich langfristige Versorgungssicherheit, auch wenn noch eine Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen nach Verfahrensbeendigung anstehen. Das freut mich.“
Ebenso zufrieden zeigt sich Jens Ritter, Geschäftsführer der Klinikum Bad Bramstedt GmbH. Er betont: „Ich danke allen Verfahrensbeteiligten für die erfolgreiche Zusammenarbeit – darüber hinaus natürlich möchte ich den Beschäftigten meinen Dank für ihre Unterstützung während des Verfahrens und ihre Verbundenheit mit unserem Haus aussprechen. Die Bestätigung des Insolvenzplans sowohl durch die Gläubigerversammlung als auch durch das Insolvenzgericht zeigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben und so zur Versorgungssicherheit in der Region beitragen können.“
Am 1. Juni 2023 hatte das Unternehmen einen Antrag auf Durchführung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das ursprüngliche Ziel, die Klinik mit einem Zukunftskonzept wirtschaftlich gestärkt neuaufzustellen, ist durch die Planbestätigung nun erreicht worden.
Über die Klinikum Bad Bramstedt GmbH:
Die Klinikum Bad Bramstedt GmbH ist ein gemeinnütziger Konzern mit 3 Standorten in Schleswig-Holstein und Hamburg mit insgesamt 1.100 Mitarbeitern. Das Klinikum vereint elf Fachkliniken unter einem Dach. Jährlich lassen sich über 13.000 Patienten im Klinikum behandeln – davon etwa 7.000 im Rehabilitationsbereich und ca. 6.000 im Klinikbereich. Insgesamt umfasst das Klinikum 202 Krankenhaus- und 400 Rehabilitationsbetten sowie 198 ambulante Plätze.
Über ECKERT Rechtsanwälte:
ECKERT Rechtsanwälte mit Hauptsitz in Hannover gehört zu den führenden deutschen Restrukturierungs- und Insolvenzkanzleien. Die Spezialisten der Sozietät sind sowohl beratend auf Unternehmensseite als auch als Insolvenzverwalter, Sachwalter und Zwangsverwalter tätig. Besondere Expertise besteht zudem bei der Sanierung von Krankenhausträgern. Dazu zählen die Imland Kliniken, „DRK gem. Krankenhausgesellschaft Thüringen Brandenburg“, „ViaSalus“, die Klinikgruppe Josef-Hospital in Delmenhorst sowie die Paracelsus-Klinikgruppe, mit mehreren Einzelgesellschaften und 24 Klinikstandorten eine der größten Konzerninsolvenzen der letzten Jahre. Die Kanzlei beschäftigt 148 Mitarbeiter an 17 Standorten, davon sind 35 Berufsträger.
Über BOEGE ROHDE LUEBBEHUESEN | BRL:
BRL ist eine international ausgerichtete Partnerschaft von Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern, die im Jahr 2006 gegründet wurde. Heute sind sie mit rund 380 Mitarbeitenden an den Standorten Hamburg, Berlin, Bochum, Hannover, Dortmund, München und Bielefeld vertreten. Durch eine eigene Gesellschaft sowie über das Netzwerk von Moore Global (internationales Netzwerk unabhängiger WP/StB Gesellschaften mit rund 34.000 Mitarbeitenden in über 112 Ländern) ist BRL bestens aufgestellt, um auch für länderübergreifende Fragestellungen zuverlässige und effiziente Lösungen bereitzustellen.